Friedrich August I. - Kurfürst von Sachsen und König von Polen (August II.)
Hinweis: Alle Bilder rechts, sind Repros von historischen Gemälden. Diese Originale sind im Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden!
Von den Sachsen wird er liebevoll August der Starke genannt. Vielleicht, weil er Hufeisen mit der bloßen Hand verbiegen konnte, weil er angeblich 364 uneheliche Kinder und zahlreiche Mätressen gehabt hat oder weil die Sachsen ihm viele spektakuläre Bauwerke verdanken. Dazu gehören in Dresden u. a., der Zwinger, die Semperoper, die Brühlsche Terrasse, das Augustinum, das Grüne Gewölbe, die Sempergalerie und die Frauenkirche. Es gehören aber auch, die Schlösser Moritzburg und Pillnitz, der Schlossgarten Großsedlitz und die Porzellanmanufaktur Meißen dazu. In Deutschland gibt es nur drei berühmte Herrscher, der preußische König Friedrich der Große (Der alte Fritz) , der Bayernkönig Ludwig II. (Der Märchenkönig) und August der Starke von Sachsen, die heute noch bewundert werden. Friedrich August wurde am 12. Mai 1670, als zweiter Sohn von Anna Sophie, Tochter des Dänenkönigs Friedrich III. und Kurfürst Johann Georgs III., geboren. Als zweitgeborener sah er einer eher bescheidenen Zukunft entgegen, sein um zwei Jahre älterer Bruder, Johann Georg, stand als Kurprinz schon fest. Seine Kinderzeit verlebte er am Hof seines Großvaters Kurfürst Johann Georg II., und genoss dabei eine standesgemäße Erziehung. Er zeigte schon frühzeitig Interesse am Militärwesen, am Festungsbau und an der Architektur. Ab 1686 war er auf „Kavalierstour“ durch Europa unterwegs, u. a. in Venedig, Madrid, Wien und Versailles. Als sein Vater Johann Georg III. im Jahr 1691 an den Blattern stirbt, übernimmt sein Bruder Johann Georg IV. die Regierungsgeschäfte. Er heiratete am 20. Januar 1693 seine Urgroßgroßcousine Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth (geb. 29. Dezember 1671 in Bayreuth) und wurde am 11. Juli 1694, nach dem Tod seines Bruders, Kurfürst von Sachsen. Im Jahr 1696 starb der polnische König Jan III. Sobieski. Um diesen Königsthron bewarb sich Friedrich August, dies war möglich in der Wahlmonarchie Polen. Nach langen Bemühungen, und den entsprechenden Bestechungsgeldern an den polnischen Adel, wird er am 15. September 1697 in Krakau zum polnische König gekrönt. Eine weitere Vorrausetzung hatte er schon rechtzeitig erfüllt, er nahm den katholischen Glauben an. Diesen Glaubenswechsel hat ihm seine Frau nie verziehen, sie blieb evangelisch und setzte auch niemals einen Fuß auf polnischen Boden. Mit seiner Ehefrau Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth hatte er nur ein eheliches Kind, sein am 7. Oktober 1696 geborener Sohn und Nachfolger Friedrich August II. Als Mann, der schöne Frauen liebte und dem der Begriff Treue ein Fremdwort war, hatte er im Laufe seines Lebens 13 namentlich bekannte Mätressen, nur zwei davon entfallen auf die Zeit vor seiner Heirat mit Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth. Mit fünf davon zeugte er weitere acht Kinder:
Wenn es auch uneheliche Söhne und Töchter waren, erkannt er sie als Abkömmlinge an und organisierte deren gutes Auskommen. Er liebte seine Kinder und sie ihn. Um seine Ehefrau Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth kümmerte er sich umso weniger, sie starb vereinsamt am 5. September 1727 in Pretzsch. Er war für die damalige Zeit ungewöhnlich groß, nämlich 1,76 m und wog stolze 121 kg. Gestorben ist er im Alter von 62 Jahren am 1. Februar 1733 in Warschau, begraben wurde er in der Königskrypta der Wawel-Kathedrale von Krakau. Sein Herz wurde aber nach Dresden überführt und in der Fürstengruft der Hofkirche beigesetzt. |
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